Montag, August 31, 2009

9/8

Gemütliches Frühstück, auschecken, aufsatteln und Start, diesmal um 09:25 Uhr, mit Bangen dem ersten enormen Anstieg entgegengesehen, der auch prompt gleich nach den ersten 1000 Metern kam. Gut hochgekämpft, die nächsten Hürden kamen prompt. 320 Höhenmeter auf 8 km, aber die Landschaft war grandios. Dann der Scheitelpunkt der gesamten Tour bei 1.240 m erreicht.


Stolz. Abfahrt nach Saanenmöser wunderschön, weiter nach Gstaad, dort Belohnung in Form eines Mittagessens eingelöst, Weiter nach Geyserem, dort zwei weibliche Radwanderer aus Dipps getroffen, die die Tour von Montreux aus gestartet hatten, weiter bis Bulle, Hotel „Zum weißen Ross“, Stadtrundgang, Abendbrot, Hotel, knock-out.

Sonntag, August 30, 2009

IX.7.

Wieder 09:20 Uhr gestartet, hinein nach Interlaken bei klarem Himmel und Sonnenschein, aber einer Saukälte, dann beim Durchfahren von Interlaken festgestellt, dass der Stadtteil auf der anderen Flußseite viel anheimelnder als die Touristenfallen-Meile ist. Weiter nach Spiez, zum Teil auf stark befahrener Fernverkehrsstraße. Schöner Blick auf Faulensee:


Dann etwas bergauf nach Spiez, Wimmis, zunächst ziemlich parallel zur Autobahn (laut), dann im Simmstal immer bergwärts, hüglige Talsohle bedeutet: potentielle Energie ansammeln (bergauffahren) und an der nächsten Abfahrt wieder in kinetische Energie umwandeln (Geschwindigkeit), macht dann zunehmend weniger Spaß, aber die Landschaft ist grandios, so ziemlich die schönste Ecke der Schweiz.


Mehrere größere Anstiege haben uns heute ziemlich geschafft, der ursprüngliche Gedanke, bis Gstaad zu fahren, erwies sich als totale Selbstüberschätzung. In Zweisimmen gutes Hotel gefunden, mit Sonnenterasse, Eiskarte, WLAN und allem nötigen. Uns geht's gut...

Samstag, August 29, 2009

9-6.

Wieder exakt um 09:20 Uhr gestartet (wieso immer genau um diese Uhrzeit?), dann nach 1 km Abfahrt zum Einstiegspunkt in den Radweg Nr. 9 gleich ein deftiger Anstieg (200 Höhenmeter auf 2 km) bei wolkenvehangenem und kühlen Wetter, d.h. ein schöner Auwärmbergtest. Am Ende aber halb so wild, weitab von Straßen durch nahezu unberührte Bergwelt. Ankunft am Lungerer See, dann weiter bis Lungern, dort parallel zur Zahnradbahn bergauf, die nächste Bergprüfung.


Simone hat Probleme mit der Gepäcklast (Gangschaltung 1/1, Vorderrad hebt ab), wir laden kurzzeitig ein wenig um, dann packen wir's. Weiter aufwärtsgekämpft bis zum Brünigpass, Hochgefühl, Zimtschnecken + Fanta beim Bäcker (wie zweckmäßig der an der Straße liegt), endlose Abfaht bis Meiringen (mensch war das kalt!).


Entgegen dem ursprünglichen Plan Entschluß zur Weiterfahrt, Zwischenstop zum Kakao-Trinken bei Unterbach, dann am Südufer des Brienzer Sees bis zum Giessbach-Wasserfall, weiter oberhalb des Seeufers (unerwartete Steigungen und Abfahrten, ich hatte nicht genau auf die Karte geschaut), Übernachtungsversuch in Iseltwald schlug fehl (wir hatten genug für heute), Hotel ausgebucht, Hostel nur mit Doppelstockbett, also nur kurzer Imbiss (Design-Bratwurst + Caffe créme), dann auf nach Interlaken, dort erster Hotel-Versuch fehlgeschlagen, aber der Rezeptionist war so freundlich, im Waldhotel anzurufen, dort haben wir das letzte freie Zimmer bekommen, Duschen, mit dem Rad ins Zentrum von Interlaken gefahren, etwas flanniert, dann beim Italiener „Berner Röstis mit Schinken und Käse überbacken, Spiegelei“ gegessen, sehr lecker. Zurück ins Hotel, Absacker getrunken, fix und fertig.

Freitag, August 28, 2009

9.5.

Start um 09:20 Uhr, durch den Morgenverkehr von Luzern am Seeufer entlanggeradelt, Hergiswil, dann bis Alpnachstad, dort mit der steilsten Zahnradbahn der Welt auf den Pilatus auf 2118 m hochgefahren, Rundgang mit Bratwurst und Cola abgeschlossen, am Nachbartisch hatte man von Vogelgrippe noch nie was gehört und die herumfliegenden Dohlen mit Weißbrot auf den Tisch gelockt, war fast wie bei Hitchcock. Gepäck konnten wir im Dienstraum der Talstation lagern, Räder waren gleich nebenann.


Dann nach der Talfahrt weiter über Sarnen bis Giswil, das eigentlich anvisierte Velotel liegt aber bergauf abseits der 9-er-Route, so dass wir dem Lockruf eines kleinen Hinweisschildes „Hotel Alpenrösli“ erlagen und am Ende (nach einem Anstieg, haha!) gut in Giswil-Kleinteil gelandet sind. Gleich wird gegessen und dann das Hallenbad ausprobiert! Fazit: 47 km mit grandioser Aussicht vom Pilatus!

Donnerstag, August 27, 2009

No. 9, part 4

Gegen 07:00 Uhr aufgestanden, beim Frühstück mit einer Pilgerin aus dem Allgäu und einem Fahrrad-Pilger aus München zusammengesessen: sie hatten wir gestern kurz vor Rapperswill überholt, hat einen dicken Fuß vom gestrigen Aufstieg und hat noch freie 10 Tage, er radelt den Jakosbweg (in der Schweiz Wanderweg Nr. 4) und will bis Oktober in Santiago de Compostella sein. Respekt! Wir checken aus und lagern unser Gepäck im Hotel, fahren in den Ort, kaufen „Schafböcke“ (spezielles Pilgergebäck, Jesus ist ja das „Lamm Gottes“):


Anschließend besichtigen wir die Klosterkirche inkl. der Schwarzen Madonna (sehr schöne Kirche, sehr sehenswert) und treffen nochmal die Pilgerin auf dem Klosterplatz (inzwischen ganz gut zu Fuß).


Zurück ins Hotel und Fahradkluft angezogen, Gepäck aufgeladen, Start 10:05 Uhr, zunächst auf stark befahrener Hauptstraße mit drei Baustellenbereichen, etwas stressig, dann abseits der Straße, durch die Hochmoorlandschaft von Rothenthurm, über Sattel (dort den Abzweig des Weges bei der rasanten Bergabfahrt übersehen, kleiner Umbogen), dann wieder auf dem Weg nach Oberägeri (am Ägerisee), weiter bis Zug, dort keine schöne Gegend (viel zu viel Stadt/Verkehr/Gewusel), deshalb weiter über Cham, Rotkreuz, Emmenbrücke bis Luzern, im Velotel „Goldener Stern“ eingecheckt, Rundgang in die herrliche Altstadt, natürlich über die Holzbrücke gebummelt:


Abendbrot beim Italiener, Bummeln, überall Straßenmusik wegen des Sommerfestivals, herrlich. Ein Wagemutiger versuchte sich im Surfen in der Reuss, wobei er sich an einem an der Brücke festgemachten Seil festhielt:


Nur ein Wermutstropfen: auf dem Rückweg wollten wir bei einem weiteren Italiener um die Ecke noch ein Gläschen Rotwein trinken, aber der wollte uns denselben nur zusammen mit einem Abendessen verkaufen. Unglaublich! Wir sind frustriert zum nächsten Lokal gezogen, diesmal mit Sitzplatz am Fluß. Große Verblüffung: die Reuss ist der Abfluß des Vierwaldsstätter Sees, fließt also völlig ungewohnt weg vom See. Irgendwie komisch.


Dann zurück zum Hotel, wir haben fertig.

Mittwoch, August 26, 2009

IX.3

Ausgiebiges Frühstück, kurzer Gang zum Ufer des Walensees gleich gegenüber, die Hochwassersäule bewundert, ausgecheckt und die Räder aus der Rezeption abgeholt, um 09:20 Uhr gestartet, via Ziegelbrücke, Schänis durch flaches weites Land über Kaltbrunn nach Schmerikon, dort Trink-, Foto- und Telefonierpause am Ufer des Obersees, weiter bis Rapperswil, Besuch der sehr sehenswerten Altstadt und der Burg, Mittagspause im Burg-Cafe auf dem Marktplatz unterhalb der Burg (schöner mittelalterlicher Stadtkern, sehr zu empfehlen), dann über die längste Holzbrücke der Schweiz über den See nach Pfäffikon.


Über die Brücke wird das Rad gestossen, was bei den Schweizern offensichtlich das Schieben ist. Lustige Schilder am Wegrand:


In Pfäffikon dann der erste (und doch recht intensive) Kontakt mit der Schweizer Bergwelt, es ging ca. 10 km nur bergauf, mehrere Schnaufpausen waren nötig, einmal musste geschoben werden (und das ist noch anstrengender als das Bergauffahren!), aber dann waren wir „über den Wolken“ und sehr, sehr stolz auf uns. Etzelpass. Unbeschreiblich! Zwischenrein an einer Kirche schönen Grabspruch gefunden:


Bergab nach Egg am Geburtsort von Paracelsius vorbei (gleich neben der Teufelsbrücke findet sich ein entsprechender Gedenkstein):


Weiter zum Siehlsee (größter Stausee der Schweiz), denselben auf einer kilometerlangen Brücke überquert, dann über Birchli nach Einsiedeln, dem größten Wallfahrtsort der Schweiz. In der Touristen-Information nach dem SJBZ, dem Schweizer Jugend- und Bildungszentrum gefragt, das ist ein sogenanntes Velotel und speziell auf Fahrradtouristen eingerichtet (waren dran vorbeigeradelt, also 2 km zurück und eingecheckt), prima Zimmer, volle WLAN-Power, nur kein Fernseher, dafür die bisher preiswerteste Unterkunft. Duschen und gleich wieder mit dem Rad in den Ort zum Abendbrot, kurzer Stadtspaziergang mit Besuch des Supermarktes (Wein, Weintrauben, Käse, Gebäck: was sonst?), dann gegenüber des Klosters gut gegessen und dabei ein Plagiat unseres erzgebirgischen Originals entdeckt:


Das wurde natürlich sofort aus dem Verkehr gezogen (weggetrunken). Dann gleich noch einen echten Mönch beim Zigarettenholen erwischt:


Da wir das gefälschte Bier eh nicht vollständig vernichten können, geben wir auf und radeln ins Heim. Gebloggt, Bettruhe...

Dienstag, August 25, 2009

9-2

Abfahrt Punkt 09:00 Uhr bei Glockengeläut, zuvor noch Garmin per WLAN mit den benötigten Karten bestückt und gut gefrühstückt, im Rheintal südwärts durch weite Felder und vorbei an einzelnen Gehöften geradelt, viel Mais, viele Äpfelbäume, viel landwirtschaftlicher Gegenverkehr abseits der Straßen.


Die Radwege werden zugleich für die Bewirtschaftung der Felder benutzt und sind angenehm zu radeln, schöne Berge links und rechts, über Buchs dann auf dem Polder am Rhein entlang bis Sargans (da die Autobahn hier parallel verläuft, stört auf die Dauer das Rauschen der vorbeifahrenden Blechlawine),


In Sargans „rechts abgebogen“ ins Seeztal, über Flums, Walenstadt bis Murg (am Walsensee), fehlgeschlagener Versuch, ein Hotel zu finden, deshalb weiter bis Mühlehorn, dort auch kein Hotel, erst in Weesen am Ende des Walsensees im Park-Hotel Schwert werden wir fündig. Zuvor durch zwei Fahrradtunnel gefahren (direkt neben der Autobahn), merkwürdiges Gefühl. Ankunft im Hotel kurz nach 16:00 Uhr. Endlich eine Dusche! Wetter war ja ganz gut, bedeckter Himmel, erst am Nachmittag mehr Sonne, so dass die gestern verbrannten Hautpartien geschont wurden, dann gleich zum Abendbrot zum Italiener nebenan, geniale „Hausgemachte Makkaroni mit Hirsch-Entrecote und Steinpilzen“, Hefeweizen, 2006er Cabernet Sauvignon aus der Toscana. Die Welt befindet sich in einem absoluten Gleichgewicht. Das draußen tobende Gewitter tut uns nichts, wir sitzen ja im Trockenen. Käse und Wein im Hotelbett. Fernsehen, Lesen, Tagebuch schreiben, einschlafen... ach ja: Tagesleistung 94 km.

Montag, August 24, 2009

9.1

Frühstück im Hotel, Fahrräder „aufsatteln“, auschecken. Scharfer Start um 09:35 Uhr, Ernüchterung ob des ungewohnten Fahrverhaltens der beladenen Räder (aber schnelle Eingewöhnung). Grenzübergang in die Schweiz in Kreuzlingen, Suche nach dem Einstieg in den Bodenseeradweg, nach einem kleinen Umweg dann Volldampf Richtung Rohrschach, Ankunft am ersten „9“-Schild um 12:15.



Eis zur Stärkung, dann ein Paradoxon: Deep Purple spielt am Bodensee am nächsten Wochenende, und wir fahren nach Montreux auf den Spuren von "smoke on the water", sind also nicht da. Ich fass es nicht! Das hätte echt gepasst! Lustige Plakate in der Schweiz für die Unterstützung der einheimischen Milchbauern:


Dann also weiter bis zur Mündung des künstlich angelegten Rhein-Zuflusses, von dort den Rhein aufwärts über St. Margrethen, Widnau bis Altstätten. Insgesamt 86 km, Zwischenstopp beim Schweizer Bäcker mit Buttermilch und Apfeltaschen, lecker. Im Rheintal war's ziemlich heiß, endlich Duschen im Hotel „Untertor“. Rundgang durch die Altstätter Altstadt, sehr schön und alt. Und wieder ein lustiges Plakat:


Pizza-Brot, Pesto-Pasta, einheimisches Bier und Rosé-Wein aus der Toskana. Wir brauchen nichts mehr...

Sonntag, August 23, 2009

Number nine, prologue

Gut in Konstanz angekommen, über Ulm, Memmingen, Lindau, Friedrichshafen, Meersburg, Überlingen gefahren, was zwar landschaftlich schöner ist, aber aufgrund der rückreisenden Touristen (später Sonntagnachmittag) viel länger gedauert hat als erwartet. Wieder im Appartment-Hotel wie im letzten Jahr bei der Bodensee-Umrundung gelandet, Zimmer frei, Parkplatz o.k., alles im grünen Bereich. Trotz nichtgemachter Vorreservierung, perfekt! Beim Italiener auf dem Münsterplatz bei russischer Folklore und angenehmer Gitarrenhintergundmusik geabendbrotet (3 Sorten Pasta bzw. Pizza Hawai, Bier, Rot- und Roséwein).


Flannierendes Publikum ausgiebig kommentiert. Zurück im Hotel den WLAN-Zugang getestet, der perfekt funktioniert. Morgen geht's dann richtig los, sind gespannt, wie sich das so anfühlt! Viele Grüße nach DD an die zurückgebliebenen "Kleinen"!