Sonntag, September 27, 2009

Die Menge, nicht die Länge...

Maßeinheit für die Kommunikationspotenz: der Balken (wichtig insbesondere in den strukturschwachen Ländereien am Rande von Deutschland)...

Samstag, September 05, 2009

Fest haftend

Bekleben verboten, ...


... weil das so schlecht wieder abgeht...

Number nine, epilogue

Der Seenradweg war für uns relativ untrainierte Hobby-Radfahrer schon eine Herausforderung, nach der sehr gut gelaufenen dreitägigen Bodensee-Umrundung vom letzten Jahr (ca. 320 km) waren wir uns nämlich nicht sicher, ob wir die insgesamt 4000 Höhenmeter und die Distanz von 540 km überhaupt durchstehen. Am Ende hat sich aber gezeigt, das sich (neben der körperlichen Leistung) sehr viel im Kopf abspielt, folgende Strategie hat sich "am Berg" ausgezeichnet bewährt: Gangschaltung auf 1/1, "entspanntes" Treten ohne Hektik, niemals über den Berg als Ganzes nachdenken und beim Treten abwarten, bis der Anstieg vorbei ist (irgendwann ist man immer "oben"), zurückblicken, jubeln und stolz sein.

An Ausrüstung hatten wir (neben viel zu vielem Gepäck in Form von Bekleidung für alle Wetterlagen) dabei:


Cross-Räder CENTURION Overcross (Bj. 2005)
3x8-Gang-Schaltung Shimano Deore
Bereifung Schwalbe Marathon
nachgerüstete Gepäckträger
Batterie-betriebene Beleuchtung
Fahrradhelme, Trinkflaschen, Luftpumpe, 2 Ersatzschläuche, Werkzeug
Erste-Hilfe-Set, "Haus-Apotheke"
je 2 "Ortlieb-Back-roller plus"-Seitentaschen
je 1 "Ortlieb-Rack-Pack"-Reisetasche
1 "Ortlieb-ultimate5 classic"-Lenkertasche
Kamera EOS 350D
Garmin Venture HC
Asus EeePC 900
Mobiltelefon

Die zwei Ersatzschläuche sowie das mitgenommene Werkzeugset wurden nicht ein einziges Mal gebraucht, unterwegs gibt es zahlreiche Fahradgeschäfte, um Fehlendes zu ergänzen. Das Netbook war zugegebenermaßen Luxus, ermöglichte aber den Kontakt zur daheimgebliebenen Basis, das Planen des nächsten Tages und das Finden von vielfältigen Informationen über die durchradelte Gegend (ich habe die geringe "Mehrlast" jedenfalls nicht bereut, mein mitgenommenes Buch kam dagegen nicht zum Einsatz).


Der Garmin wurde ausschließlich zum Aufzeichnen der gefahrenen Strecke genutzt, wir hatten das Heft "Veloland Schweiz - Seen-Route" dabei (ISBN Band 9: 978-3-85932-572-2), dort sind 19 Kartenblätter enthalten, die eine ausgezeichnete Orientierungshilfe für die Strecke sowie zahlreiche Beschreibungen zu den Sehenswürdigkeiten enthalten. Der Radweg ist aber bis auf ganz wenige Ausnahmen so gut ausgeschildert, dass man die Karten fast nicht benötigt.


Wir können den Seenradweg sehr empfehlen, wir haben diese Tour zu keiner Zeit (auch nicht "am Berg") bereut, eine wirklich schöne Erfahrung. Und Schweizer Radfahrer sind viel netter als die Deutschen Radler, wirklich! Nur diese Hotelpreise, ein echter Grund, die Anzahl der Übernachtungen zu minimieren. Schlafen im Stroh/Heu haben wir nicht probiert, hier wäre sicher Einsparungspotential vorhanden gewesen. Wir hatten nie Probleme, ein Zimmer zu bekommen (außer eben für den an die Tour angedachten "Anschlussurlaub"). Fazit: jederzeit wieder...

Dienstag, September 01, 2009

9_9

Zeitig gefrühstückt, Start um 08:00 Uhr, durch recht flache Landschaft Richtung Lac Leman geradelt, 2-gestrichener Anstieg ringt uns nicht mal mehr ein müdes Keuchen ab, dann beginnt die herrliche Abfahrt zum See durch die terassierten Weinberge auf herrlichstem Asphalt. Endlos, die Bremsbeläge verdampfen leise schmauchend... Unfallfrei am Seeufer angekommen, kurzer Fototermin (was macht denn da die Gabel im Wasser?),


dann am Ufer (erst Promenade, dann Uferstraße) weiter bis Montreux, unspektakuläres Ende des Radweges Nr. 9 in Form eines nunmehr nur in einer Richung weisenden Schildes:


Kapelle und Empfangskomitee wären zwar angebracht gewesen, so muss eben das selbsterzeugte Hochgefühl herhalten. Praktischerweise geht's vom Wegende gleich weiter zum Bahnhof, Zugabfahrt 11:49 Uhr, Velo-Selbstverlad, Fahrradabteil war mit Gepäck vollgestellt, so dass es echt eng war, Umsteigen in Lousanne vom Inter-Regio in einen Inter-City, nur 10 min Zeit von Bahnsteig 1 auf 7, dort gab's dann glücklicherweise einen eigenen Fahrrad-Waggon, sehr angenehm, auch der Schaffner. Nach ca. 2 h Fahrt Umsteigen in Zürich Hauptbahnhof, dort wieder per Velo-Selbstverlad ins Fahrradabteil, diesmal ohne großen Stress. Bei Halt in Zürich Flughafen mit zwei zusteigenden Studenten (er und sie) aus Signapore geplaudert, sehr nett und offen. Sie hatten extrem viel Gepäck dabei, und da hilft man ja beim Ein- und Aussteigen. Später dann Ankunft in Konstanz um 16:58 Uhr. Herauswuchten der Räder aus dem Bahnhofsgebäude, wir sind im Herrschaftsbereich der Deutschen (Reichs-)Bahn. Radeln ins Hotel. Dort die erste wirkliche Panne: alle Zimmer ausgebucht. Fahrad-Messe in Friedrichshafen + Urlaubszeit in BY. Frust, Räder auf's Dach, Abdampfen, in Langenargen zaghafter misslungener Zimmerbuchungsversuch, Lindau voll, weiter nach Wangen, kein ansprechendes Hotel, weiter auf's Land, endlich: in Eisenharz einen netten Gasthof mit preiswertem Zimmer gefunden, Essen reichlich, satt, zufrieden, WLAN über den privaten Zugang der Besitzer, müde, es beginnt zu regnen, gute Nacht...