Sonntag, September 11, 2011

D.7 - Heimat

Sonntag, es geht heimwärts bei schönstem Wetter. Heute würde uns Regen nun nichts ausmachen, auch Kälte wäre kein Problem. Kann man nicht ändern, es war trotzdem schön. Beim abschließenden Spaziergang durch den Großen Garten stellen wir fest: das Palais ist aber winzig, wieso braucht man in Dresden für solch ein niedliches Gebäude so viel Zeit, um es in einen vernünftigen Zustand zu versetzen? Schaut Euch mal die Dimensionen und die Anzahl der Gebäude in Wien an...

Samstag, September 10, 2011

D.6 - Klosterneuburg - Passau

Heute geht es schon um 07:00 Uhr los, wir müssen ja den Fahrradzug erreichen, der etwqa 3 km vom Hotel am nächsten Haltepunkt der Bahn abfährt. Das klappt problemlos, wir kommen gegen 12:00 Uhr in passau an, fahren zurück zum Parkplatz, beladen das Auto und suchen nun ein Hotel. Wieder wird es etwas knifflig, da wir in der Nähe bleiben wollen. Aber schließlich klappt es am gegenüberliegenden Ufer etwas flußab in einer alten Mühle, direkt am Fahrradweg am linken Ufer. Kleine Abgewöhnungsrunde, dann kommen die Räder aufs Dach. Am Abend treffen wir uns mit Mühldorfer Freunden, die wir vom letzten Jahr von der Lychener Tangoreise her kennen, und die einen doch weiten weg zu uns zurückgelegt haben (etwa 100 km, ich hatte die Ausdehnung des Bayrischen Freistaates völlig falsch eingeschätzt, sorry). Also gemeinsames Abendbrot und dann Milonga in Passau (ja, schon wieder Tango). Ein wunderschöner Abend mti viel Spaß, auch wenn die Musikauswahl etwas "schwer" war, der DJ hatte wohl nicht unseren Geschmack. Wehmütiger Abschied...

Freitag, September 09, 2011

D.5 - nochmal Wien, immer geradeaus

Heute steht nocheinmal Wien an, diesmal quergerastert. Und dann ein Parcour, der mich fast an die Grenze meiner körperlichen Leistungsfähigkeit bringt: Maria-Hilfer-Straße (beginnt mittendrin im Zentrum) soll ein Schuhladen für Tanzschuhe sein. Klar, laufen wir hin. Nr. 157 kann ja nicht weit sein. Diese Straße hört nicht auf. Die geht schnurgerade bis hinter den Horizont, 157 Hausnummern sind geschätzte 10 km (nein das ist übertrieben, es fühlte sich aberso an). Aber irgendwann waren wir da, der Laden hatte geöffnet, die Schuhe gefielen, sie passten auch, also gekauft. Hat sie endlich vernünftiges "Hand"werkszeug (und das versprochene Geburtstagsgeschenk). Eigentlich beginnt in zwei Stunden hier irgendwo eine Milonga, wir humpeln dran vorbei, sieht nicht sehr einladend aus (Wien hat mit Sicherheit auch seine sozialen Brennpunkte, wie wir bemerken), also staight in Richtung öffentlicher Nahverkehr, zurück nach Klosterneuburg, Kneipe, Bett, aus...

Donnerstag, September 08, 2011

D.4 - Wiener Tage

Heute gehen wir die Sache etwas ruhiger an, ohne Fahrrad. Zunächst werden die Fahrkarten für den Fahrradzug nach Passau erworben, dann planen wir den Stadtrundgang durch Wien und machen uns per Bus auf den Weg. Mit einer Tageskarte können wir bis und in Wien mit Bus und U-Bahn herumfahren, eine schöne Sache, die sich für uns durch die intensive Nutzung rechnet. Kreuz und Quer, alle Highlights, Schloss Schönbrunn etwas außerhalb natürlich auch. Fußlahm ruhen wir uns im McCafe aus, dan schleppen wir uns am Abend noch bis zum Albert-Schweizer-Haus, dort ist eine Milonga, auf die wir natürlich gespannt sind (ja, wir haben IMMER die Tangoschuhe im Fahrradgepäck).


Es war sehr angenehm da, schöne Musik (allerdings ohne Pausen, etwas ungewohnt), nettes Publikum, rücksichtsvoll, ein wunderschöner Ausklang. Dann gegen 23:15 machen wir uns auf den Heimweg, wieder mit U-Bahn und Bus nach Klosterneuburg. Dort hat das Hotel-Restaurant noch geöffnet, also doch noch ein Getränk zum Einschlafen...

Mittwoch, September 07, 2011

D.3 - Melk - Klosterneuburg

Am Morgen verquasseln wir uns mit der sehr redseligen Inhaberin, wir stehen nahezu eine Stunde mit aufgesattelten Rädern und quatschen über Gott und die Welt, sehr nett und interessant und angenehm. Aber dann reißen wir uns gegen 10:00 Uhr los, das Wetter ist nicht ganz so schön. Dann verlieren wir irgenwie kurz die Orientierung und kommen vom rechten Weg ab. Aber da die Fließrichtung durch die Landschaft vorgegeben ist, finden wir nach einem kleinen Parcour durch wilde Obstplantagen wieder ans Ufer, und dann kurz dannach wieder auf den offiziellen Weg (ein Zufluss erzwingt einen kleinen Schlenker, o.k.). Die Tour zieht sich so langsam, da die Landschaft immer weniger interessant aussieht. Das graue Wetter tut sein übriges, es wird Zeit für die Ankunft. Trotzdem wird noch zwei Mal gerastet, verbrauchte Energie muss ersetzt werden, zumal es wieder etwas kühler wird. Dann treffen wir gegen 17:00 Uhr in Klosterneuburg ein, endlich, nach 115 km. Leider ist das anvisierte Hotel ausgebucht, aber der nette Herr an der Rezeption telefoniert ein wenig herum, und so landen wir im Anker, nicht weit vom Fluß, was hier auch heißt: nicht weit von der Bahnstrecke. Hier können wir gleich nebenan im Restaurant essen, alles ist gut. Zwecks Abbau der Leibeswölbung laufen wir noch bis zum Klosterstift, ein beeindruckender Bau, der in der Dunkelheit effektvoll beleuchtet ist.


Die Tourbilanz ist insgesamt recht positiv, erwartungsgemäß gab es schöne Abschnitte, aber auch einige verkehrsreiche Strecken auf Landstraßen, die gerade bei Regen nicht so angenehm zu fahren sind. Die beiden Staionen Linz und Melk waren jedoch optimal für uns Durchreisende. SIcher kann man mit etwas mehr Zeit unterwegs noch eine Menge entdecken, wir schauen uns morgen aber erstmal Wien an! Viena calling!

Dienstag, September 06, 2011

D.2 - Linz-Melk

Die gestrigen ca. 100 km waren heute morgen kaum zu spüren, gegen 09:30 war nach einem guten Frühstück Abfahrt von Linz bei strahlendem Sonnenschein. Wir werden sicher nochmal irgendwann hierher kommen und uns die umliegenden Sehenswürdigkeiten zu erschließen!

Weiter geht es entlang des rechten Donauufers, inzwischen sind die Höhenzüge beidseits der Donau schon mehr in das Hinterland gewandert. Nach kruzer Strecke wechseln wir wieder das Ufer. Nach kurzer Zeit müssen wir eine sehr weitläufige Umleitung fahren, weit weg vom Fluss: wir sind an der Mega-Baustelle des Machland-Dammes, einem der größten Hochwasserschutz-Projekte Europas. Wikipedia ergibt: insgesamt werden die Dammbauten etwa 36 km lang und sollen etwa 1000 Häuser vor zukünftigen Hochwassern schützen. Auslöser für das Projekt waren die Überschwemmungen im Jahr 1991:


Die Gegend ist inzwischen recht flach und erinnert mit ihren weiten Flächen, die von Entwässerungsgräben durchzogen ist, ein wenig an den Spreewald. Das Wetter ist echtes Radlerwetter, sonnig, aber nicht zu warm. Wir kommen gut voran.


Eigentlich wollten wir bis Pöchlarn und dort nach einem Hotel schauen, aber die Brücke führt uns beim Überqueren des Flusses zu weit weg von der von Weitem nicht so verlockend aussehenden Ansiedlung, also geht es noch ein Stück weiter. Glücklicherweise, da wir so in den Ort Melk kommen mit seinem (weltberühmten, aber uns zuvor völlig unbekannten) Klosterstift kommen, dort eine erstklassige Pension finden und die Beschaulichkeit des Ortes genießen.


Es ist 17:30, schnell duschen und umziehen, vielleicht schaffen wir noch einen Blick in die Klosteranlage, nein, vor uns wird das Tor geschlossen, eine abendliche Veranstaltung hindert uns am Eintritt.


O.k., dann also Futterstelle suchen (ist in solchen Touristenfallen ganz einfach), lecker essen und dann nach einem kleine Verdauungsspaziergang zurück zur Pension. Hier (Gasthof Goldener Stern) fühlten wir uns sehr wohl (es wurde sogar das Gepäck auf das Zimmer gebracht), die Besitzerin war sehr nett, das Zimmer wirklich wunderschön, und die Räder wurden gut untergebracht. Heute 110 km geschafft, der Rest bis Wien is'n Klax.

Montag, September 05, 2011

D.1 - Passau - Linz

Frohen Mutes schwingen wir uns um 09:20 Uhr auf die Räder und starten bei nasser Straße (aber ohne Regen), um beim Einbiegen auf die offizielle Route nach etwa 500m einen kleinen Schock zu bekommen: wir müssen anhalten, um einer endlos erscheinenden Schlange von Radfahrern älteren Jahrganges die Vofahrt zu gewären, das fängt gut an. Aber alls halb so wild, nachdem wir die Kolonne nach etwa 2 km überholt hatten, war der Weg frei bis zum Horizont... Nochmal Glück gehabt!

Die ersten Kilometer geht es am rechten Donauufer bei kühlem (aber noch nicht regnerischen) Wetter zügig voran. Aller "paar" Kilometer folgt ein Stauwerk zur Flussregulierung und Stromerzeugung.


Dann beginnt der Regen, der langsam und stetig zunimmt. Zum Glück habe ich Sandalen an, da kann das Wasser (welches mit der zeit wärmer als die Umgebungsluft scheint) gut wieder abfließen. Simone mit ihren geschlossenen Schuhen hat's da schwerer.


Der Regen zermürbt, da es mit der Zeit doch kühl ist, wir machen Pause, ohne das aber die echte Enstpannung eintreten kann (es ist zu kalt). Dabei beobachten wir einen Mitarbeiter der Gewässeraufsicht bei der Pegelmessung, man rechnet wohl mit ein wenig Hochwasser...


Wir beißen die Zähne zusammen und halten durch bis Linz. Die letzten 20 km geht es mit einer quälend langsamen Fährverbindung (es wird immer kälter) über die Donau. Dann müssen wir erstmal aufwärmen, glücklicherweise findet sich am neuen Ufer gleich eine Bäckerei am Markt. Heißer Milchkaffe und pudergezuckerter gefüllter Streuselkuchen bringen die Wärme ein wenig zurück, als wir die Sitzplätze dann verlassen, musste aufgewischt werden (es tat uns sehr leid, aber der Bäckereibesuch war eine Art Resttungsmaßnahme). Weiter geht es dann parallel zu einer Bundesstraße durch regelrechte Gischtschwaden des entgegenkommenden Autoverkehrs. Gar nicht angenehm, aber Kammern hilft ja nicht, bis Linz ist es nicht mehr weit. Nach kurzer Vorsprache in der Touristinformation finden wir ein sehr historisches und gemütliches Hotel in einer Seitengasse, sehr fahrradfreundlich mit perfekter Unterstellmöglichkeit und gutem Essen.

Linz war für uns eine echte Überraschung, der Regen hatte aufgehört, wir konnten noch bei Tageslicht einen Teil der Altstadt "erlaufen", uns gefiel die Stadt auf Anhieb.


Aber für heute hatten wir genug, nach dem obligatorischen einheimischen Bier ging es ins Bett. Eine (bis auf den Regen und die Temperaturen) bisher leicht zu fahrende Tour.

Sonntag, September 04, 2011

D.0 - Dresden - Passau

Da eine Woche für den ursprünglichen Plan, vom Bodensee zum Königsee zu radeln, aufgrund der schwierigen An- und Abreisesituation nicht ausreicht (wir wollen ja nicht rasen), so fiel die Entscheidung es den Rentnern gleich zu tun und mal an der Donau entlang von Passau in Richtung Wien zu fahren (diese Stadt harrt einer ausgiebigen Besichtigung ja schon lange genug). Also Anreise von Dresden nach Passau mit dem Auto, die Suche nach einer fahradfreundlichen und uns zusagenden Pension (war schwieriger als gedacht, das Wetter war einfach zu gut). Aber dann hat es in der Pension Gambrinus doch geklappt, einschließlich eines hochwassersicheren PKW-Parkplatzes für den Rest der Woche. Nun wurde die überschaubare Altstadt von Passau abgelaufen, natürlich mit obligatorischer Probenentnahme einheimischer Getränke...


Und dann noch jede Kirche von innen betrachtet, deren Stil sehr barock und überfrachtet daherkommt, aber manchmal entdeckt man stille Ausblicke...


Am Anleger der Hotelschiffe bekommen wir einen annähernden Eindruck, was hier im Sommer so los ist, ich glaube, solch eine Schiffsfahrt ist (noch?) nichts für uns.



Tja, abr morgen sind wir ja hier weg, die Räder sind vorbereitet, wir sind für heute satt und zufrieden und freuen uns auf den Start!