Mittwoch, August 24, 2016

Königseeradweg 2016 - Tag 4 (52 km)

Wieder wolkenloser blauer Himmel, kein bayrisches Rautenmuster am Himmel. Es wird heiß werden. Es ist schon heiß. Nach dem Frühstück gegen 9 Uhr erstmal zum Kloster geradelt und umgeschaut, nebenan hat Herr Frauenhofer wohl seine Linien entdeckt, haben die Glashütte aber aus Zeitgründen nicht besucht, müssen wir daheim mal googeln bzw. später nochmal irgendwann wiederkommen.


Kloster und Klosterkirche sind sehenswert, die Besichtigung stört eine anwesende Künstlerin, deren Werke dort im Kreuzgang aufgehangen wurden. Man interpretiert immer zu viel in abstrakte Kunst, die originalen Erklärungen sind ernüchternd und lustig. Jedenfalls war der Kreuzgang nicht menschenleer zu fotografieren. Also hab ich's gelassen. Die Hotelrechnung wurde schnell noch mit einem Pilgerstempel veredelt, der Klostergarten angeschaut, dann ging es gegen 10:00 Uhr weiter Richtung Bad Tölz, bis dahin eine entspannende Strecke.


Durch die Altstadt von Bad Tölz schieben wir die Räder, sehr schön hergerichtete alte Bürgerhäuser, fast zu schön, mondänes Flair eines sehr bekannten Kurortes eben. Noch kein Grund zur Pause, also weiter auf der Strecke, die mit zwei steileren und einigen kleineren Anstiegen wartet, teilweise wieder auf Schotterwegen. Dann der steilste Anstieg der gesamten Strecke bei Marienstein, ich packe den Berg ohne Abzusteigen, muss aber frustiert feststellen, wie nahezu mühelos eine durchtrainierte schlanke Dame an mir vorbeizieht und sich auf dem Scheitelpunkt als eine Norwegerin (65 Jahre alt, allerdings ohne Gepäck) entpuppt. Respekt! Ihr Mann ist aber noch viel langsamer als ich und schnauft ziemlich, was versöhnlich stimmt. Dann geht es durch den Golfplatz immer bergab zum Gut Kaltenbrunn am Tegernsee, einer idealen Raststelle für Radler, die natürlich auch gut besucht ist.


Bei der nächsten Rast irgendwo nach einem der vielen Anstiege vergesse ich meine Trinkflasche, abgelenkt durch ein Gespräch über den Sinn und Unsinn von Elektrofahrrädern mit einem etwas älteren Eingebohrenen. Also müssen wir am Schliersee (wurde inzwischen als Tagesziel festgelegt) nach Quartier und Flasche suchen. Treffen gegen 16:00 Uhr da ein, die Touristinfo hilf wie immer weiter, viel ist nicht mehr frei, da das Wetter ja perfekt ist und der Freistaat Bayern noch Ferien hat. Aber wir haben Glück, das Quartier ist o.k., ein Abendbrotsitzplatz im Biergarten bald gefunden (auch da wurde es sehr eng!).


Auf einer Bank am See lassen wir den Tag mit Rotwein und Schokolade ausklingen.

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